Zum Inhalt springen

Stürmer im Fußball – Stürmertypen und Verhalten

Stürmer im Fußball sorgen für die Tore. Die Aufgabe des Trainer ist es, seine Stürmer und Stürmertypen so einzusetzen und zu kombinieren, dass  das Verhalten der einzelnen Typen sich möglichst gut ergänzt im Sinne des Erfolges der Mannschaft.

Stürmer bewegen sich oft in engen Spielsituationen und müssen körperlich hart arbeiten, um sich einen kleinen Vorteil gegenüber ihren Gegnern herauszuarbeiten. Das heißt: viele Zweikämpfe und Luftduelle, viele „unnötige“ Wege in die Breite und die Tiefe.

Und das oftmals für nur wenige Torchancen oder gefährliche Situationen in einem Spiel. Daraus ergibt sich, dass ein guter Torjäger sich durch eine überzeugende Torquote (Tore/Torchancen) auszeichnen sollte.

Stürmertypen im Fußball und ihr Verhalten

Kein Stürmer ist im Fußball wie der andere. Trotzdem lassen sich hier einige Typen herausfiltern, die man immer wieder findet:

  • Strafraumstürmer (Neuner): Das sind Stürmer, die sich seltener am Aufbau-/Kombinationsspiel beteiligen, sondern oft nur in vorderster Spitze aktiv agieren (im gegnerischen Strafraum). Sie Verhalten sich im Spielaufbau oft eher passiv und abwartend.
  • Allrounder: ein Spieler, der je nach taktischer Ausrichtung und Aufstellung alle Sturmpositionen bzw. -typen spielen kann und seine Laufwege entsprechend anpasst. Vielseitig einsetzbar und so sehr wertvoll für eine Mannschaft (z. B. Lewandowski, früher Henry)
  • Wandspieler/Sturmtank: ein Spieler, der vor allem durch seine körperliche Präsenz (oft auch Kopfballstärke) und sein Zweikampfverhalten überzeugt und viele schwierige Bälle behaupten kann (z. B. Anthony Modeste).
  • Konterstürmer; ein Stürmer, der vor allem durch seinen unglaubliche Schnelligkeit bei langen Läufen besticht und extrem schnell umschaltet (z. B. Marco Reus, Timo Werner, Romelo Lukaku)
  • Kombinationsstürmer (hängende Spitze): ist aktiv in das Kombinationsspiel der Mannschaft eingebunden, oft als hängende Spitze. Situativ verhält er sich wie ein Mittelfeldspieler und lässt sich weit zurückfallen.
  • Stoßstürmer: hat viele Abschlüsse (wenn seinen Mitspieler Chancen herausspielen), dafür wenig(er) Beteiligung am Spiel; ist oft auf sich alleine gestellt und muss deshalb weite Laufwege machen
  • Außenstürmer (viele Dribblings und Pässe, weniger Abschlüsse, viele Vorlagen) vor allem oft niederländischer Prägung, gern auch seitenverkehrt (Linksfuß auf Rechts)

Stürmer in verschiedenen Spielsystemen

  • Stürmerpaar bzw. eine reine Spitze und eine hängende Spitze: 4-4-2 –> schwarze Kästen
  • Stoßstürmer bzw. Strafraumstürmer: 4-2-3-1 –> gelber Kasten
  • Mittelstürmer und zwei klassische Außenstürmer: 4-3-3 –> roter Kasten und gelber Kasten
  • „Falsche 9“, eine Spitze, die sich häufig ins Mittelfeld zurückfallen  lässt und das Kombinationsspiel im Mittelfeld unterstützt: 4-6-0 –> blauer Kasten
Stürmer in verschiedenen Spielsystemen

Stürmer in verschiedenen Spielsystemen

Das Verhalten der Stürmer kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem, ob mit einer, zwei oder drei Spitzen agiert wird. Stürmer haben einen klaren Fokus auf offensiven Aufgaben, ihr Anteil an der Defensivarbeit der Mannschaft ist trotzdem wichtig. Hier ein Überblick über die Aufgaben eines Stürmers im Fußball.

Stürmer: Verhalten in der Offensive

  • Anspielstation im Spielaufbau bzw. beim Herausspielen von Torchancen
  • Ballhaltendes Dribbling, damir eigene Mitspieler nachrücken können oder um für Zeitgewinn zu sorgen
  • Oft: Agieren auf der Abseitslinie, damit er in die Tiefe abspielbar ist.
  • Auf das gegnerische Tor abschließen und Tore erzielen
  • Räume für nachrückende Mittelfeldspieler oder die anderen Stürmer schaffen, z. B. durch Positionswechsel

Defensivverhalten der Stürmer

  • Stürmer als erster Verteidiger: Einleiten von Pressingsituationen bzw. Angriffspressing. Dazu gehört auch das Lenken des gegnerischen Spielaufbaus auf die gewünschte Seite.
  • Unterstützung der eigenen Abwehr bei Standardsituationen in der Nähe des eigenen Tores: Wenn man schon eine 1,90m-Kante in der Mannschaft hat, kann man sie auch nutzen, um die Lufthoheit im eigenen Strafraum zu haben.
  • Abwehrpressing: Spielt man mit seiner Mannschaft Abwehrpressing, müssen die Stürmer als erste Verteidigerreihe voll mitarbeiten. Situativ müssen sie die eigene Mannschaft auch bis etwa in die Mitte der eigenen Hälfte unterstützen.

Anforderungsprofil des Stürmers im Fußball:

Gute Ballkontrolle, Handlungsschnelligkeit und Bewegungsschnelligkeit und das Beherrschen aller Abschlusstechniken (inkl. Timing) unter Zeit- und Gegnerdruck machen einen Stürmer erfolgreich. Hinzu kommt ein gutes Gefühl (Näschen) für die Spielsituation, mit dem ein Stürmer Torchancen antizipiert und zur Stelle ist, wenn sich eine Möglichkeit ergibt. Das Passspiel ist eher für Außenstürmer und hängende Spitzen wichtig, die in das Kombinationsspiel eingebunden sind.

Ein Stürmer muss den Ball in engen Situationen und hohem Druck verarbeiten (Ballannahme) und kontrollieren (Dribbling) können. Um zum Abschluss zu kommen, hilft ihm oft ein guter erster Ballkontakt (weg vom Gegner, hin zum Tor). Weiterhin zeichnen ihn Geduld und Frustrationstoleranz aus.

Und etwas, dass man nur sehr schwer lernen kann sollte eine Stürmer auch haben – Torinstinkt und Timing: Ein Gefühl dafür, wann er sich in Richtung Tor bewegen sollte und ein Gespür für die letzten paar Schritte vor dem Torabschluss. Sie entscheiden darüber, ob der Stürmer vor seinem Gegenspiel an den Ball kommt und eine gute Position/einen erfolgversprechenden Winkel für seinen Torabschluss hat.

Wichtige Tipps dazu im folgenden Artikel:

Stürmertraining – Verhalten und Laufwege verbessern, Torchancen verwerten

Das Kopfballspiel kann – je nach Statur – ein wichtiger Faktor sein.

Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.