Einige Aspekte sind beim beim Verhalten von Stürmern wichtig, wenn man erfolgreich zum Torabschluss kommen und ein Tor schießen will. Das betrifft vor allem die Laufwege vor dem Torabschluss und die Orientierung des Stürmers. Das Stürmertraining dreht sich neben richtigen Laufwegen in Tornähe vor allem darum, dass der Stürmer richtige Entscheidungen trifft.
Einige Beispiele für typische Freilaufbewegungen und Laufwege von Stürmern findet ihr im Artikel: STÜRMER – LAUFWEGE UND STELLUNGSSPIEL
Laufwege des Stürmers I: Bei Flanken und Querpässen vor den Gegner kommen
Im Strafraum bei einer Flanke oder einem flachen Querpass der Mitspieler muss ein Stürmer im letzten Augenblick vor dem Abschluss seinen Körper vor den Gegenspieler schieben. So kann er sich den Weg zum Torabschluss freizublocken. Dazu lässt sich der Stürmer zunächst ein bis zwei Schritte in den Rücken des Gegners zurückfallen. Im richtigen Moment ändert er dann seinen Laufweg und startet dann nach vorne, um vor dem Gegner am Ball zu sein. Umgekehrt kann er sich, wenn er zunächst “kurz” läuft im letzten Augenblick nach hinten abrollen und hier abschließen, wenn der Ball über seinen Gegner oder an ihm vorbei gespielt wird.
Laufwege des Stürmers II: Timing und Bewegungsvorsprung
Ein gutes Timing beim Verwerten von Torchancen ist entscheidend, um einen Bewegungsvorsprung vor dem Gegenspieler zu haben und optimal in den Ball gehen zu können. Optimal heißt in diesem Fall, dass der Angreifer den Ball in der Vorwärtsbewegung und im höchsten Tempo trifft.
Startet der Stürmer zu früh, etwa bei einer Flanke, muss man ggf. stoppen und rückwärts laufen, um den Ball zu erreichen. Ein druckvoller und präziser Abschluss ist in diesem Fall unwahrscheinlich.
Der Stürmer muss also seinen Laufweg und sein Tempo so einteilen, dass er im letzten Moment ein hohes Tempo hat. Das erfordert vor allem in der frühen Phase vor dem Abschluss viel Geduld. Stürmer im Amateurbereich sieht man oft zu schnell einlaufen, so dass sie wieder zum Stehen gekommen sind, wenn der Ball geflankt oder hereingegeben wird.
Orientierung vor dem Abschluss
Eine wichtige Fähigkeit des Stürmers beim Torabschluss ist die Vororientierung vor dem Torabschluss. Im letzten Augenblick vor dem Schuss schaut der Stürmer auf die Position und die Bewegung des Gegenspielers und des Torwarts. Ein guter Stürmer nutzt eventuelle Fehler dann aus und verwertet die Torchance. Lässt sich z. B. der Torwart nach Hinten fallen, schießt er hoch auf das Tor. Macht der Verteidiger einen langen Schritt, kann er das nutzen, um den Ball durch die offenen Beine zu schießen. Einen solchen Schuss sieht der Torwart spät, deshalb ist er schwer zu halten.
Torschuss: Präzision statt Kraft beim Abschluss
Bei Abschluss selbst kommt es, vor allem aus kurzer Distanz, viel mehr auf Genauigkeit als auf Kraft an. Hat ein Spieler die Fähigkeit, den Ball präzise neben den Pfosten zu setzen, ist das in vielen Fällen erfolgversprechender als ein harter aber unpräziser Abschluss. Diese Genauigkeit trainiert man mit hoher Wiederholungszahl und aus immer wieder neuen Positionen im Torabschlusstraining (mit Gegnerdruck).
Technik: Die Fußspitze, wenn es schnell gehen muss
Sehr effektiv kann es sein, aus kurzer Distanz mit der Fußspitze abzuschließen. Das passiert aus dem Fußgelenk, so dass keine große Ausholbewegung notwendig ist. Der Schuss ist ansatzlos und so für Abwehrspieler und Torhüter extrem schwer zu verteidigen. Zudem ergibt sich durch die kleine Trefferfläche ein sehr harter Schuss. Oft ist ein Schuss mit der Spitze erfolgreiche, weil der Torwart den Ball sehr spät sieht.
Stürmertraining: Torabschluss wettkampfnah trainieren
Um das Training des Torabschlusses so realitätsnah wie möglich durchzuführen, muss man in Spielformen bzw. Standardsituationen arbeiten. Dabei kommt es darauf an, für den Stürmer möglichst viele unterschiedliche Torabschlusssituationen herzustellen.
Es ist wichtig, dass der Stürmer immer wieder schnelle Entscheidungen unter hohem Druck (Zeit- und Gegnerdruck) treffen muss. Dadurch verbessert er seine Entscheidungsverhalten im Wettkampf und erhöht so langfristig seine Torgefährlichkeit.
Dabei sollte man als Trainer darauf achten, dass das Training an die Art der Torabschluss und Spielweise des Stürmers angepasst ist. Die Distanz und Technik kann je nach Stürmertyp sehr unterschiedlich sein. In diesem Artikel findet ihr einen Überblick über verschiedene Typen und Spielweisen von Stürmern: Stürmer im Fußball – Stürmertypen und Verhalten
Einzeltraining für Stürmer: an der Schusstechnik und Ballkontrolle arbeiten
Hinzu kommt natürlich permanentes Arbeiten an der richtigen Abschlusstechnik, das wiederum auch ohne Gegner. Durch hohe Wiederholungszahlen im Einzeltraining stabilisiert und verbessert man seine Fähigkeiten auch noch auf sehr gutem Niveau. Und macht als Stürmer das Verwerten von Torchancen zu seiner absoluten Stärke.
Das kann sogar alleine passieren, indem der Stürmer sich gezielt eine Zielbereich aussucht und vielleicht auf markiert und immer wieder an seiner Präzision arbeitet. Das sollte aus unterschiedlichen Distanzen geschehen.
Genauso wichtig wie die Schusstechnik ist, dass Stürmer die Ballmitnahme aus allen Situationen heraus beherrschen und immer weiter perfektionieren. Denn eine gute Ballannahme bzw. Ballmitnahme kann für den oben erwähnten Bewegungsvorsprung sorgen und so eine Torchance eröffnen.
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