Grundsätzlich eignet sich das Training mit einer Koordinationsleiter sehr gut dazu, neue Anforderungen ins Aufwärmen und ins Techniktraining einzubauen. Dabei gilt aus meiner Sicht immer: die Koordinationsleiter ist nur eine Ergänzung des eigentlichen Trainings und sollte deshalb nicht im Vordergrund stehen. Ich bin der Meinung, dass der Großteil der koordinativen Elemente des Trainings mit dem Ball am Fuß trainiert werden sollten. Das gilt umso mehr, je jünger die Spieler sind. Vor allem in den ganz jungen Jahrgängen kann man getrost auf die Koordinationsleiter verzichten. Ab der D-Jugend (2. Jahr) kann man das Gerät durchaus ins Aufwärm- und Techniktraining einbauen, sollte es aber nicht übertreiben. Die Arbeit mit dem Ball sollte immer im Vordergrund stehen!
Koordination mit Technikaufgaben koppeln
Was ich deshalb ganz gerne mache ist, vor und nach die kurze Sequenz mit der Koordinationsleiter eine Technikaufgabe zu setzen. Die Anforderung kann je nach Leistungsstärke variiert werden. Im oberen Junioren- und Seniorenbereich kann man die Koordinationsleiter auch sehr gut ins Schnelligkeitstraining einbauen. In diesem Fall muss man aber sehr genau darauf achten, dass die Spieler die Übungen so präzise wie möglich ausführen und den Übergang zwischen Koordination und Sprint flüssig meistern.
Was bringt die Koordinationsleiter?
Die Koordinationsleiter zwingt Spieler dazu, ihre Füße und Beine in einer bestimmten Art und Weise zu bewegen. Wenn man diese eher einfache Funktion noch ein bisschen interessanter gestalten will, fordert man noch bestimmte Bewegungen der Arme ein oder konfrontiert die Spieler mit anderen Aufgaben (Singen, Zählen, etc.). Als Purist könnte man nun sagen, dass die Koordinationsleiter auch durch andere Dinge ersetzt werden können, die eine genaue Bewegung erfordern, z. B. Stangen oder Hütchen. Allerdings ist der Aufwand, eine Koordinationsleiter aufzubauen viel geringer. Und in dieser einfachen Handhabung liegt wohl ihr größter Vorteil.
Beispielhafte Übung:
Kurzer Anlauf –> Ball zuwerfen –> Rückpass volley mit der Innenseite –> Koordinationsleiter –> Ball zuwerfen –> Rückpass volley mit der Innenseite (anderer Fuß)
Hier ist natürlich auch jede andere Technikübung möglich. Wichtig ist, auf die korrekte Ausführung zu achten, sonst ergibt das Training wenig Sinn.
Die Sequenz in der Koordinationsleiter besteht aus Sprüngen, Drehungen und Schrittkombinationen, z. B.:
- in jedes Feld 1 mal treten
- in jedes Feld 2 mal treten
- jedes zweite Feld auslassen
- 2 Schritte mit dem rechten Fuß, 1 Schritt mit links und umgekehrt
- bei jedem Schritt um 90 Grad drehen, Füße abwechselnd einsetzen (ganz schön schwierig)
- zweibeinige Sprünge in jedes Feld
- in die Leiter treten/neben die Leiter treten
- …
Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, aber: nicht übertreiben, wir sind immer noch beim Fußball!
Hier ein Beispielvideo, das einige Übungen in der Koordinationsleiter zeigt:
Baut Ihr die Koordinationsleiter regelmäßig in euer Training ein, oder lasst ihr es lieber sein? Wenn ihr sie nutzt, dann in welcher Altersklasse?