E-Jugend-Taktik hat doch eine große Bedeutung…wenn sie der individuellen Ausbildung dient.
Wie man in der E-Jugend aus einer 2-2-2-Taktik in eine 1-3-2-Taktik in der Offensive und eine 4-2-Taktik in der Defensive (als Vorübung zur Viererkette) umschalten kann. Das erfordert, schätze ich, weniger von den E-Jugend-Spielern als man sich zunächst denkt. Denn es sind nur ein bzw. zwei Spieler, die Ihre Spielposition situativ anpassen müssen.
Der Gegner spielt gedacht in einer in der E-Jugend häufig zu findenden 3-3-Taktik, wobei das eigentlich egal ist. Es geht ja darum, was man selbst mit seiner Mannschaft erarbeiten möchte. Und das spielt sich eher auf individualtaktischer Ebene ab. Im letzten Beitrag zur E-Jugend-Taktik habe ich ja schon herausgearbeitet, dass Taktik hier meiner Ansicht nach nur dazu dienen kann, technische und individualtaktische Fähigkeiten der Spieler zu entwickeln und ihre Spielfähigkeit zu verbessern. Und genau das funktioniert mit dieser variablen Spielweise sehr gut.
E-Jugend-Taktik: flexibel bleiben
2-2-2 als Grundlage
Das 2-2-2 darf man in der E-Jugend nicht als starres Spielsystem sehen. Aber 2 Defensive, 2 Mittelfeldspieler und 2 Stürmer zu definieren, ist in diesem Alter, vor allem im zweiten Jahr schon sehr gut vermittelbar. Aus dieser Grundaufstellung entwickelt man dann in der Defensive und Offensive die flexiblen Anpassungen im Spielsystem.
1-3-2 aus dem Spiel heraus
Läuft der Aufbau über links geht der „linke Innenverteidiger“ mit nach vorne, der „rechte Innenverteidiger“ rückt ins Zentrum; aus dem linken IV wird dann quasi ein Zehner…
Hier rückt also der ballnahe Verteidiger mit ins Mittelfeld, und tut dies ggf. auch, indem er den attackierenden Stürmer an- und ausdribbelt. Dieses Risiko (1 gegen 1 in der eigenen Abwehrzone und nur ein Spieler als Sicherung) kann und sollte man in einer E-Jugend schon eingehen, es geht ja weder um Siege noch um Meisterschaften, sondern um die Weiterentwicklung der Kleinen.
4-2 bei gegnerischem Ballbesitz
Bei gegnerischem Ballbesitz spielen die zwei Innenverteidiger und die zwei Außenspieler eine gedachte Viererkette…
Hier rücken also die Außenspieler in die Abwehrkette zurück und agieren dann als Außenverteidiger. Das ist sehr einfach umzusetzen und erlaubt es, schon Vorformen des Verhaltens in der Viererkette zu provozieren, z. B. das Abwehrdreieck oder das gegenseitige Absichern in der Defensive.
Aber wenn es gut gespielt wird hat man in Ballnähe immer eine Überzahl, ist natürlich teilweise auch riskant, da man bei Ballverlust recht offen im Zentrum steht - allerdings sind so alle Spieler in den Angriff beteiligt, jeder kann entweder den entscheidenden Pass spielen, oder selbst zum Anschluss kommen...
Automatische Positionswechsel in der E-Jugend-Taktik
Das ist ein interessanter Aspekt. Durch die Wechsel innerhalb des Spiel sind die Spieler nicht so stur auf ihre Positionen festgelegt und machen mehr Erfahrungen in verschiedenen Spielsituationen. Und Überzahl in Ballnähe ist natürlich ein Element, das variantenreiches Kombinationsspiel begünstigt.
Hier haben wir also zusammenfassend schon einige Elemente des großen Fußballs: Überzahl in Ballnähe, Risikobereitschaft, Verteilung der Offensivaufgaben auf alle Spieler, eine Vorstufe zur Viererkette. Ich hoffe, ihr könnt das ein oder andere davon für eure eigenen Überlegungen verwenden.
Taktik in der E-Jugend:
Hier findet ihr noch zwei weitere Artikel, die sich mit taktischen Themen in der E-Jugend beschäftigen:
Was meint ihr zu dieser Spielweise, ist das für euch und eure E-Jugend ebenfalls interessant und auch umsetzbar? Und wenn ihr die Zeit findet, nehmt doch auch an der Umfrage zur E-Jugend-Taktik teil.