Übung: Freilaufen trainieren

Jeder kennt das klassische Freilaufspiel oder Spiel auf Ballhalten, eine Spielform, bei der es darum geht, möglichst lange am Ball zu bleiben und durch die Anzahl der gelungenen Pässe innerhalb der Mannschaft Punkte zu erzielen. Ich habe festgestellt, dass selbst bei taktisch gut ausgebildeten Mannschaften solche Spielformen häufig etwas chaotisch ablaufen: der Raum wird nicht optimal ausgenutzt, die Spieler stehen zu eng aufeinander, Spielverlagerungen werden nicht oft genug gespielt.

Freilaufen aus Positionen

Das lässt sich dadurch beheben, dass man das Freilaufspiel in spielgemäßen Positionen ablaufen lässt. Das heißt, die Spieler werden ihren Positionen zugewiesen und haben die Aufgabe, sich aus ihren Positionen heraus am Spiel zu beteiligen. Von der Grundaufstellung her spiele ich dabei meist ein 8:8 mit jeweils zwei Viererketten. Das Spielfeld umfasst für diese Übung eine komplette Spielfeldhälfte (mit oder ohne Strafraum). Ballkontakte pro Spieler: maximal drei, je nach Leistungsstärke.

Die Spieler verhalten sich in dieser Trainingsform (fast) wie im realen Spiel. Die Staffelung ist meistens korrekt (richtiges Coaching vorausgesetzt), das Freilaufverhalten an die jeweilige Position angepasst (Unterschiede Zentrum/Flügel). Auch Spielverlagerungen über die Viererkette oder das Vierermittelfeld finden statt. Durch die festgelegten Positionen wird das Spiel auch nicht zu eng, die Raumausnutzung ist deutlich besser, es kommt ein besserer Spielfluss zustande.

Bessere Vorbereitung auf das Wettspiel

Ich sehe bei dieser Übung einen stärkeren Trainingseffekt als bei der klassischen Variante des Freilaufspiels. Das gilt nicht, wenn es darum geht, möglichst viel zu laufen. Diese Trainingsform bereitet die Spieler aber sehr gut auf taktische Formen zum Offensiv- und Defensivspiel vor. Als abschließenden Teil des Aufwärmens halte ich sie deshalb für sehr gut geeignet. Spiel kann man sie sicherlich ab der D-Jugend.