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F-Jugend Training: Übungen und Aufbau

F-Jugend Training bedeutet trainieren der Bewegungsvielfalt, Beweglichkeit und allgemein der Koordination mit und ohne Ball (Laufen, Springen, Klettern, Spielen mit verschiedenen Bällen/Geräten, u.v.m.). Der DFB schreibt für das F-Jugend-Training: „Viele Übungen, viele Ballkontakte, viele Spiele!“

Die Spieler sollten vielfältige Bewegungserfahrungen (auch ohne Ball) machen, zumal Kinder nicht mehr so häufig wie früher draußen spielen und herumtollen. Zu den wichtigsten Elementen im F-Junioren-Training gehören: Antritte, Stopps, Drehungen und Ausweichbewegungen, ein- und beidbeiniges Springen, Hinfallen, Aufstehen.

Das alles kann man auch sehr gut in Übungen mit Ball und Spiele integrieren. Auch erste Technikübungen zum Kennenlernen der Fußballtechniken können eingebaut werden. Aber: hier geht es um einfache Grundlagen, also nicht übertreiben.

Inhalt:

F-Jugend Training heißt Bewegungsvielfalt

Das umfasst viele Elemente aus anderen Sportarten, um Grundbewegungen zu beherrschen. Und so die Koordination sprich Körperkontrolle zu verbessern. Im Kinderturnen werden z. B. oft Bewegungsparcours aufgebaut. Dazu kommen natürlich unzählige Aufgaben mit Ball, wobei auch andere Spielgeräte eingesetzt werden können (Tennis- und Handbälle, Football/Rugby-Ei, Frisbees etc.). So werden Kinder auch nach und nach an Zweikämpfe herangeführt.

F-Jugend-Training Feuer Wasser Sturm

Kleine Fangspiele, die die Wendigkeit und Beweglichkeit fördern (mit und ohne Ball), zahlen auf die Trainingsziele in der F-Jugend ein, z. B. Reaktionsspiele mit Ball wie Feuer-Wasser-Sturm und einfache Farbenspiele zur Orientierung. Vorbereitende Technikübungen ergänzen das Programm, dabei hilft es, von Anfang an beide Füße zu benutzen, auch wenn die Kinder das zunächst komisch finden.

Stationentraining für mehr Überblick bei großen Gruppen

Für ein Stationentraining in den F-Junioren bietet es sich an, die Spieler in 2-3 Gruppen aufzuteilen (je nachdem, wie viele Trainer man am Start hat). Dabei kann man dann zum Beispiel parallel zwei Übungen stattfinden lassen oder eine Übung und eine kleine Spielform laufen lassen.

Beispiel (für 12 Spieler): Eine Gruppe übt Passen (3 Pärchen zu je zwei Spielern), die andere Gruppe spielt 3 gegen 3 Minifußball. Nach etwa 10-15 Minuten werden die Gruppen und Aufgaben dann gewechselt.

Vielseitige Wettkämpfe für Spaß und Motivation

F-Jugend Training: Passen und Torschuss direkt
F-Jugend Pass und Torschuss direkt

Viele der oben genannten Übungen kann man schon im F-Junioren-Training als spielerischen Wettkampf ablaufen lassen (und sollte das auch machen). Dabei hilft es, wenn man alles, was man an Staffeln und Technikübungen macht, mit einem Torschuss oder Zielabschluss kombiniert. Das kann etwa ein Pass auf ein Hütchen oder durch ein Stangentor sein oder ein Wurf auf einen Korb oder einen Ring. Auch Schnelligkeitwettkämpfe mit Koordinationsübungen machen Spaß und fördern die Bewegungsgeschicklichkeit.

Torhüter im F-Jugend Training oft wechseln

Auch das gehört zu den vielfältigen Bewegungserfahrungen: jeder Spieler sollte mal ins Tor gehen. So lernen die Kinder auch, ihre Hände einzusetzen und verlieren vielleicht auch etwas die Angst vor dem Ball. Eine Festlegung auf einen Torhüter bzw. auf eine Position ergibt in der F-Jugend noch wenig Sinn. Nach der reinen Lehre des DFB sollen Torhüter sogar erst nach der E-Jugend auf ihre Position festgelegt werden. Das ist allerdings nicht so ganz nah an der Realität, denn in Deutschland wollen die Kinder (anders als in allen anderen Ländern der Welt) ins Tor.

Wichtig ist es auch, den Kindern beizubringen, dass sie nicht auf der Torlinie kleben sollen. Sie lernen so, sich anzubieten und auch schon die ein oder andere Spielverlagerung zu spielen. Das sind gute Grundlagen für den späteren Spielaufbau von hinten heraus.

Hinzu kommt, dass das Spiel im Idealfall immer kurz eröffnet werden soll, um den Ball kontrollierbar zu machen. Ich sage meinen Torhütern immer, sie sollen den Ball auf den Boden legen. Dann sollen sie den nächsten Gegner andribbeln und gezielt passen im richtigen Moment. Hier kommt es oft zu Fehlern und Ballverlusten. Aber nur so können die Kinder lernen, die richtigen Entscheidung zu treffen: Passen oder Dribbling und wann der richtige Moment ist (Timing).

Kleine Spielformen sorgen für Abwechslung

Kleine Spiele sind für die Kinder und den Trainer übersichtlich und fördern bestimmte Grundfähigkeiten, die später für taktische Muster wichtig sind. Z. B. Ansätze des Freilaufens, Dribblings, Ballannahme in eine bestimmte Richtung. Dazu kommen kleine gruppentaktische Anforderungen, etwa 2 gegen 1-Situationen, die gelöst werden müssen.

In diesen kleinen Formen kann man schon sehr gut ins Coaching gehen, indem man den Kindern kurz erklärt und dann auf jeden Fall auch demonstriert, was man von ihnen möchte. Und diese kleinen Spielformen garantieren im F-Jugend Training auch, dass jeder Spieler genügend Ballkontakte hat und sich so gut verbessern kann.

F-Jugend Training im Überblick

  • vielfältige Bewegungserfahrungen ermöglichen
  • Positionen ständig wechseln (auch den Torwart)
  • kindgerecht coachen (und nicht zu viel)
  • in kleinen Gruppen traineren (Stationentraining)
  • viel spielen lassen in kleinen Spielformen
  • Wettbewerbe fördern Spaß und Motivation

Eine Trainingseinheit im F-Jugend Training sollte genügend Pausen zum Trinken beinhalten und maximal 90 Minuten dauern. Ein klassischer Aufbau mit Aufwärmen, Hauptteil und Schlussteil ist nicht in dieser klaren Abgrenzung notwendig. Vielmehr sollte der Wechsel zwischen Übungen und Spielen sinnvoll gestaltet werden.

Ein bis zwei Trainingseinheiten mit der F-Jugend in der Woche sollten ausreichen, mehr geht aber immer. Zum Vergleich: talentierte kleine TurnerInnen (5 Jahre) trainieren schon 2 mal 2 Stunden pro Woche, um die Grundlagen ihrer Sportart möglichst schnell und gut zu beherrschen.

F-Jugend Altersklasse

Die FJugend umfasst die Altersklassen U8 und U9. 2022/23 sind das die Jahrgänge 2014 und 2015. Das ist nach den Bambini (U6 und U7) die zweitjüngste Altersklasse im Fußball. Viele Vereine bieten zwar einen „Fußballkindergarten“ (U5 und jünger) an, das ist jedoch keine offizielle Altersklasse. Erstaunlich zu sehen ist, dass die Unterschiede zwischen dem jüngeren und älteren Jahrgang oft enorm sind. Das gilt für technische und „taktische“ (spielkompetenzbezogene) Fähigkeiten, sowie die Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit.

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