Effektive E-Jugend Spielform (und D-Jugend+): Angriff und Abwehr im Wechsel – 1 gegen 1 bis zum 3 gegen 3. Entscheidungsverhalten und Umschalten trainieren.
Eine sehr einfach organisierte Spielform ab E-Jugend, die viel Raum für Coaching und Schwerpunkte in Offensive und Defensive lässt findet ihr hier. In der E-Jugend sind Spiele in kleinen Gruppen zentral im Training. Mit dieser Übung lernen die Kinder das richtige Verhalten in Angriff und Verteidigung. Vor allem hilft diese Spielform vom 1 gegen 1 zum 3 gegen 3, Entscheidungsverhalten zu trainieren, individualtaktisch und gruppentaktisch:
Welche Seite ist offen zum Durchbruch? Wie ist der richtige Abstand zum Gegner? Passen oder Dribbeln? Torabschluss oder Querlegen? Angreifen oder zurückweichen? Pass zustellen oder Torschuss verhindern?
Das sind wichtige Situationen in Offensive und Defensive, die ab der E-Jugend für das große Spiel trainiert werden und das Spielverhalten verbessern, z. B. beim Spielaufbau und im Offensivspiel, sowie in der Abwehr. So verbessert man das Zusammenspiel ganz entscheidend. Hinzu kommen wichtige Fußballtechniken, von der Passtechnik bis zur Ballmitnahme und der richtigen Torschusstechnik. Die Kinder lernen die Ausführung spielnah und mit vielen Wiederholungen.
Organisation der E-Jugend Spielform:
Gruppengröße | 10-12 Kinder (davon 2 Torhüter), 2 Teams einteilen (Rot / Gelb) |
Feldgröße | variabel, je nach Spielstärke (mindestens 25×15 m²) |
Zubehör | 2 Jugendtore oder 4 Minitore, 6-14 Hütchen als Feldmarktierung |
Die Kinder auf die beiden Seiten verteilen, genügend Ersatzbälle bereitlegen und sie eine ungefähre Reihenfolge festlegen lassen („Wer läuft als nächstes?“).
Ablauf der Spielform: Tempo und Umschalten
Die Spielform startet mit einem Pass des Teams Rot auf die andere Seite. Gelb nimmt den Ball an und startet zum 1 gegen 1 auf die andere Seite (hohes Tempo). Rot verteidigt und kontert bei Ballgewinn. Nach Abschluss der Aktion startet dort wo der Abschluss stattfand ein zusätzliches Kind zum 2 gegen 1, dann 2 gegen 2, dann 3 gegen 2, bis zum 3 gegen 3. Die Aktionen nicht zu lange laufen lassen (1 Angriff, 1 Gegenangriff).
Die Kinder müssen jederzeit bereit sein, in die Aktion zu starten, das erfordert hohe Aufmerksamkeit. Nach Abschluss der Aktion müssen die Angreifer sofort umschalten und den Gegenangriff verteidigen (schnelles Umschalten von Angriff auf Abwehr). Hier sind schnelle Reaktionen und hohes Tempo wichtig. Ist das 3 gegen 3 ausgespielt, startet man neu im 1 gegen 1. Hier kann man zunächst immer ein Team starten lassen (ist einfacher) oder man wechselt laufend (etwas anspruchsvoller).
Coaching-Hinweise für Trainerinnen und Trainer
Entscheidend für den Erfolg dieser Spielform ist, wie man das Coaching einsetzt. Dafür ist es wichtig, einen Schwerpunkt festzulegen: Offensive oder Defensive. Wenn man zu zweit ist, kann man sich auch aufteilen, so dass eine Person die Offensive und eine Person die Defensive coacht.
Coaching dieser E-Jugend Spielform / Offensive:
- Schnell andribbeln (keine Zeit verlieren) und Gegner schräg anlaufen (locken)
- Finten einbauen, um sich Raum zu verschaffen (Oberkörperbewegung!)
- Tempoverschärfung (explodieren)
- nach Durchbruch Laufweg kreuzen und schnell abschließen
Speziell beim 2 gegen 1:
- Passweg offenhalten
- Gegner locken, um zu passen oder durchzubrechen
- schnelle Ballmitnahme und Pass in den Lauf
- nach Pass zum Mitspieler weiter unterstützen
Zusätzlich beim 3 gegen 2:
- Ball sollte in die Mitte bzw. muss schnell verlagert werden, wenn er auf außen ist (Gegner locken und dann freie Seite suchen)
- Entschlossen eine Seite andribbeln und 2 gegen 1 herstellen (hinteren Spieler andribbeln, um mehr Druck auf das Tor auszuüben)
Coaching der Defensive:
- Dynamische Position einnehmen, immer reaktionsbereit
- Früh stören, aber nicht zu schnell angreifen
- Zurückweichen und verzögern
- Passweg zustellen, ohne den Durchbruch im 1 gegen 1 zu erlauben
Varianten der E-Jugend Spielform / je nach Trainingsziel und Schwerpunkt
Variante 1: Mit einem freien Torschuss oder einem Freilauf auf das Tor starten und dann das erste 1 gegen 1 laufen lassen.
Variante 2: Startpositionen festlegen beim 2 gegen 1 oder 3 gegen 2 (z. B. 1. Ball auf außen) => anderes Verhalten in Angriff und Verteidigung; man postiert die Unterstützungsspieler an anderen Startpunkten.
Variante 3: Unterzahlangriffe in die Spielform mit einbauen (je nach Spielniveau): Nach dem 1 gegen 1 kommt ein 1 gegen 2, nach dem 2 gegen 2 ein 2 gegen 3. Das ist allerdings hoch anspruchsvoll, deshalb nur für höhere Spielniveaus sinnvoll.