Der Shuttle-Run-Test im Fußball ist als Leistungstest für die Ausdauer eine Alternative zum bekannten Cooper-Test. Der Shuttle-Run-Test ist weniger aufwändig d.h. die Durchführung und Auswertung ist einfacher, und flexibler bei der Testgruppe.
Er testet auf die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Spieler, als VO2max bezeichnet. Diese ist ein Indikator für die Ausdauerfähigkeit (aerobe Ausdauer) und die Lage der anaeroben Schwelle der Spieler. Ist sie hoch, so kann der Spieler mit intensiven konditionellen Belastungen tendenziell gut umgehen (er ermüdet nicht so schnell).
Nutzen des Shuttle-Run-Tests im Fußball
Der Shuttle-Run-Test simuliert besser als z. B. der Cooper-Test die Belastungsstruktur beim Fußball, indem das Tempo ständig gesteigert wird. Das Lauftempo ist dabei schon im Testkonzept vorgegeben. Die Spieler werden jeweils per Piepsgeräusch gesteuert und wissen dann, welches Tempo von Ihnen erwartet wird.
Dadurch besteht nicht das Risiko, dass ein Spieler zu schnell beginnt oder ein für ihn eigentlich „falsches“ Tempo läuft. Nach kurzer Zeit haben sich die Spieler an das Laufen nach Klick/Piepsen gewöhnt, so dass die Durchführung des Shuttle-Run-Tests sehr einfach funktioniert.
Material und Aufbau
Man braucht zur Durchführung ein paar Markier-Hütchen (4-8 Stück) und ein Abspielgerät für die Testdatei (CD oder MP3), die das Tempo beim Test vorgibt. Das Abspielgerät sollte laut genug sein, um auf dem Fußballplatz noch gehört zu werden (auch auf Distanzen von etwa 15m). Man markiert im Abstand von exakt 20 Metern zwei Linien (mit Hütchen oder Stangen).
Zwei Meter vor den Linien wird noch der Beginn einer Zielzone abgesteckt. Dabei ist es sinnvoll, mit Bodenmarkierungen zu arbeiten, damit die Spieler ihre Position leicht sehen und sich so besser orientieren können. Alternativ stellt man sich und einen weiteren Trainer genau auf der Linie auf, um zu sehen, ob ein Spieler es noch rechtzeitig in die Zielzone geschafft hat.
Ablauf des Shuttle-Run-Test
Die Spieler begeben sich in die Startposition. Dann startet man die Audiodatei mit den exakt getakteten Pieptönen, die beim Shuttle-Run-Test die aktuelle Geschwindigkeit vorgeben. Die Spieler müssen jeweils so exakt wie möglich beim nächsten Piepsen die Endlinie erreichen und sie berühren. Zum Reinkommen und Gewöhnen kann man die Startphase einfach mal ausprobieren lassen (2-3 Bahnen).
Ist ein Spieler zu spät an der Endlinie, muss er beschleunigen und versuchen, aufzuholen. Verpasst er es 3 Mal, beim Signal innerhalb der Toleranzzone bzw. an der Endlinie zu sein, so ist der Test für ihn beendet. Gleiches gilt, wenn er aufgibt (was niemals eine Option ist).
Ist er zu früh dran, muss er bis zum Signalton warten und kann dann erst weiterlaufen. Für das Testergebnis muss der Testleiter nur festhalten, in welchem Level und bei der wievielten gelaufenen Bahn der Läufer ausgestiegen ist. Zur Auswertung nimmt er sich dann einfach eine Tabelle zur Hand.
Downloads (MP3 und XLS) zum Shuttle-Run-Test
- Audio-Datei (.mp3, handballreferee.at)
- Testprotokoll (.pdf, Soccerdrills)
Auswertungs- und Vergleichstabellen:
Bewertung: Einschränkend lässt sich sagen, dass die Sauerstoffaufnahmekapazität sicher nicht der einzige Indikator für gute Ausdauerleistungen von Spielern ist. Insofern gibt der Shuttle-Run-Test bestimmt wertvolle Hinweise auf die Leistungsfähigkeit, besonders beim Vergleich der Spieler. Aber er kann nicht 1 zu 1 als Note oder Kennzahl verwendet werden.
Shuttle-Run als Trainingsübung
Der Shuttle-Run kann in abgewandelter Form (ohne den Testaufbau) als Trainingsübung für das Ausdauertraining genutzt werden. Man lässt die Spieler (am besten am Ende des Trainings) 20 Bahnen zu 20 Metern laufen. Und das so schnell wie möglich. Das ist hoch anstrengend und bringt die Spieler an die Grenzen ihrer Kraftausdauer-Fähigkeit.
Man braucht jedoch nicht sehr lange dafür und steigt mit relativ hoher Intensität ein. Davon kann man zwei bis drei Serien machen mit Pausen von zwei Minuten. Man ist mit der Übung in maximal 10 Minuten durch und hat noch etwas für seine Ausdauer-Fähigkeit gemacht. Das ist allemal besser als ein Waldlauf oder eine längere Laufeinheit auf dem Platz.
Habt ihr schon mal an einem Shuttle-Run-Test teilgenommen oder ihn bei eurer Mannschaft durchgeführt? Was sind eure Erfahrungen, würdet ihr den Test weiterempfehlen?
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