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Trainer und Mannschaft für das eigene Kind finden

Wie finde ich als Eltern die richtige Mannschaft und den richtigen Trainer für mein Kind? Z. B. wenn die eigene Mannschaft sich auflöst oder man aus anderen Gründen woanders hin wechseln möchte. Die Wahl der passenden Mannschaft für das eigene Kind ist eine wichtige Entscheidung, die nicht nur den sportlichen Werdegang, sondern auch die persönliche Entwicklung beeinflusst. Es gibt einige Kriterien, die dabei wichtiger sind als andere. Hier die wesentlichen Punkte, die Eltern beachten sollten.

Der richtige Trainer für das eigene Kind.

Name des Vereins – unwichtig:

Der Name des Vereins sollte keine zentrale Rolle spielen. Oft entscheiden sich Eltern aufgrund der Bekanntheit eines Vereins, doch das ist nicht entscheidend. Viel wichtiger ist die Philosophie des Vereins und was er seinen Mitgliedern wirklich bietet.

Die Spielklasse – mittelwichtig:

Ob ein Verein in der höchsten Liga der Altersklasse spielt oder nicht, ist nicht entscheidend. Zwar kann ein höheres Niveau für ambitionierte Kinder interessant sein, doch entscheidend ist die individuelle Förderung des Kindes, nicht die Spielklasse.

Sportanlage und Ausstattung – nice to have:

Gute Trainingsmöglichkeiten und eine solide Ausstattung sind wichtig, aber nicht der ausschlaggebende Punkt. In den meisten Fällen sind es nicht die besten Sportanlagen, sondern die Qualität des Trainings, die nachhaltig für Freude und Entwicklung sorgt.

Mannschaft – Hauptsache, keine Arschlöcher:

Kinder sollten in einem Team spielen, das von Respekt und Teamgeist geprägt ist. Ein Umfeld, in dem unflätiges oder unkollegiales Verhalten herrschen, kann die Freude am Sport schnell verderben. Es ist wichtig, dass die Stimmung passt. Schließlich muss das Kind einige Stunden in der Woche in dieser Atmosphäre verbringen.

Leistungsorientierte Vereine – Vorsicht bei „Möchtegern-NLZs“:

Einige Vereine setzen zu stark auf Leistungsdruck, obwohl sie nicht über die nötige Infrastruktur verfügen, nachhaltig auf hohem Niveau zu spielen. Das geht oft auf Kosten der Kinder, die dann dazu dienen, Verantwortliche und Verein erfolgreich zu machen.

Die Trainerin oder der Trainer – am wichtigsten:

Wer das Kinde wie trainiert, ist der entscheidende Faktor. Eine sympathische und authentische Trainerpersönlichkeit, die positiv mit dem Kind arbeitet, ist Gold wert. Aber woran erkennt man, dass man die oder den richtige(n) gefunden hat?

Woran erkennt man gute Trainerinnen und Trainer

  • Sind sie für das Kind da? Er/sie stellt das Kind in den Mittelpunkt und fördert es individuell. Wenn man das Gefühl hat, das Kind soll wechseln, damit die Mannschaft besser wird – Finger weg.
  • Geht es um Entwicklung oder Erfolge? Man sollte die Entwicklung des Kindes im Blick haben, nicht nur den schnellen Erfolg. Wenn Ziele ausgerufen werden wie Aufstieg oder Staffelsieg – Finger weg.
  • Mannschaft aufbauen oder Kinder weiterentwickeln? Eine Person, der das Kind als Individuum fördert, ist wertvoller als jemand, der nur eine Mannschaftsleistung im Kopf hat. Denn oft steht „erfolgreiche Mannschaft aufbauen“ als Synonym für „möglichst viele Spiele gewinnen, egal, wie“.
  • Fachliche Ausbildung vorhanden? Ein vorhandener Trainerschein kann ein Zeichen dafür sein, dass sie oder er ihr Handwerk versteht. Ein Garantie ist es leider nicht.
  • Was ist die Spielphilosophie? Kann die eigene Philosophie einfach und klar erklärt werden? Da lohnt es sich, kurz nachzufragen. Kommt dann z. B. „ich möchte, dass die Kinder mutig nach vorne spielen, den Ball schnell bewegen und eine technisch guten Fußball spielen, auch auf Kosten von Gegentoren“ – Alles in Ordnung.
  • Werden realistische Ziele gesetzt? Eine Trainerin bzw. ein Trainer sollte die richtigen Ziele für die Altersklasse setzen und keine unrealistischen Erwartungen wecken. Kann er/sie kurz die Lernziele für die Altersklasse und was man erwarten kann umreißen? – Gut.
  • Versprechungen? Wenn mehr versprochen wird als „gutes Training und Spielzeit“, sollte man vorsichtig sein. Am besten kann das Kind sich entwickeln, wenn es genug Ballkontakte hat und ausreichend Einsatzzeiten bekommt. Das spricht im Übrigen auch dafür, lieber eine Liga tiefer zu spielen.
  • Der Umgang mit Positionen – keine festen Positionen in jungen Jahren: Ein Trainer sollte Kindern in jungen Jahren (vor der C-Jugend) nicht sofort feste Positionen zuweisen. Stattdessen sollten sie verschiedene Positionen ausprobieren und ihre Vielseitigkeit entwickeln.
  • Mehreren Trainingseinheiten zuschauen – ein gutes Bauchgefühl? Auf jeden Fall sollte man die Möglichkeit nutzen, mehrere Trainingseinheiten zu beobachten. Dabei achtet man darauf, wie Trainerin oder Trainer mit den Kindern umgehen und welche Atmosphäre untereinander herrscht. Ein guter Trainer spricht respektvoll mit den Kindern und motiviert sie, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Dazu kommt, ob man das Gefühl hat, die Kinder werden gut gecoacht und lernen etwas.

Zusammengefasst:

Der richtige Verein für Ihr Kind ist nicht der mit dem bekanntesten Namen oder der besten Ausstattung, sondern der, der das Kind als Individuum fördert. Die Trainerin bzw. der Trainer spielen dabei die entscheidende Rolle.