Entscheidend im Kinderfußball ist, dass jedes Kind bei jedem Training und Spiel / Turnier (Aufwärmen) einen Ball zur Verfügung hat. Denn nur so kann man als Trainer gewährleisten, dass viele Ballkontakte erreicht werden. Falls es für die Trainerin zu viel Aufwand ist, alle Bälle selbst mitzunehmen, sollen die Kinder eben ihren Ball transportieren. Das sollte in den meisten Fällen funktionieren.
Immer mit Ball! – Aber richtig.
Daran schließt sich jedoch die Frage an, welches die richtigen Bälle sind. Nun, oft beobachtet man, dass schon kleine Kickerinnen mit großen Bällen (Größe 5) spielen. Selbst wenn es sich um leichte Bälle (max. 350g) handelt, wird es schwierig. Denn die kleinen Füße haben es schwer, die großen Bälle richtig zu treffen bzw. gut zu kontrollieren. Das ist, als würde ein erwachsener Mensch mit einem Pezzyball Fußball spielen. Deswegen sollte man maximal mit Bällen Größe 4 spielen, besser noch mit Größe 3, wenn man sich im Kinderfußball bewegt.
Ball Größe 3
Auch jeden Fall sollte man neben der Größe auch auf das Gewicht achten. Denn auch hier ergibt sich bei zu schweren Bällen ein Problem: die Kinder achten nur noch darauf, dass sie den Ball überhaupt von der Stelle kriegen. Dadurch leidet die richtige Technik, weil die Kraft zu sehr in den Vordergrund rückt. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Passqualität und das Dribbling. Und sorgt auch für weniger Spaß.
Im Vergleich der Größen 5, 4, 3 und 1 für eine F-Jugend muss man sagen, dass die Größen 5 und teilweise auch 4 trotz Leichtball gerade für etwas retardierte kleinere Kinder schwer zu kontrollieren sind. Die Größe 3 passt sehr gut, was Gewicht und Dimensionen angeht. Insofern (und so lautet auch die offizielle DFB-Empfehlung) sollte man auf die Größe 3 zurückgreifen. Ich würde ergänzen, dass es nichts schadet, das auch noch ein bisschen länger beizubehalten. Und dann die größeren Bälle einzuführen, wenn die entsprechende Kraft da und die richtige Technik erlernt ist.
Matchball versus Trainingsball
Matchbälle sorgen für das ganz große Spielgefühl. Auch wenn sie sich äußerlich nicht von Replicas unterscheiden. Echte Matchbälle spielen nicht nur im Preis in einer ganz anderen Liga. Dadurch, dass Trainingsbälle auf Haltbarkeit und Preisgünstigkeit produziert sind (deutlich häufigere Nutzung), muss man Abstriche bei den Flugeigenschaften machen.
Diese wiederum und das bessere Kontaktverhalten durch eine weichere Oberfläche sind der ganz große Vorteil von Matchbällen. Weil sie seltener genutzt werden, sind sie nicht so sehr auf Haltbarkeit ausgelegt, sondern auf das Spielgefühl hin optimiert. Den Unterscheid spürt man auch als Amateurkicker vom ersten Ballkontakt an: Man hat das Gefühl, man könnte plötzlich jeden noch so schweren und weiten Ball spielen.
Sehr gut lässt sich das etwa am Ball: ÖSTERREICHISCHE FUSSBALL-BUNDESLIGA PRO BALL von Adidas erkennen, der deutlich bessere Flugeigenschaften aufweist als ein Trainingsball („Der zieht besser!“).
Durch den höheren Preis und die geringere Robustheit müssen Matchbälle besser gepflegt werden. Das heißt aber nicht, dass man sie nicht auch einmal für besondere Trainingsmatches nutzen sollte. Denn dann macht der Kick am Ende des Trainings so richtig Spaß. Ab und an sollte eine Trainerin ihrer Mannschaft das durchaus gönnen, wenn ein Matchball vorhanden ist.
Mit anderen Ballgrößen experimentieren und lernen
Ideal ist es, wenn man als Trainer auch immer wieder noch kleinere Bälle in die Trainingsgestaltung mit einfließen lässt. Denn so lernen die kleinen Spielerinnen und Spieler unterschiedliche Bälle kennen und können sich an das andere Spielgefühl gewöhnen. Das hilft enorm bei der Entwicklung des Ballgefühls und somit auch der Koordination.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Minibällen und Tennisbällen gemacht. Mit beiden lässt sich werfen, Fangen, Dribbling, Jonglieren, Schießen und Passen / Ballannahme üben und lernen. Durch die unterschiedlichen Größen und das Gewicht lernen die Kinder, ihre Ballkontakte zu steuern und verbessern auch ihr Auge und Ballgefühl. Außerdem sorgen andere Bälle für Abwechslung im Trainingsalltag, vor allem auch wenn man sie im Fußballtraining mit „richtigen“ Fußbällen kombiniert.
Ball Größe 1
Die Bälle gibt es z. B. von Adidas:
- Ball-Größe 5: Österreichische Fußball-Bundesliga Pro Ball
- Größe 4: TEAM TRAINING PRO BALL
- Größe 3: TIRO CLUB BALL
- Miniball: UNIFORIA MINIBALL
Fazit: Jeder Ball ist besser als kein Ball!
Also geht raus und experimentiert mit möglichst vielen unterschiedlichen Ballgrößen und Bällen und schaut, was euren kleinen Kickerinnen und Kickern Spaß macht. Baut die verschiedenen Bälle in unterschiedliche Übungen und in den neuen Spielformen im Kinderfußball ein und beobachtet, wie die Kleinen sich entwickeln.