Manchmal wird es einem als Trainer einfach zu langweilig, ständig nur mit dem gleichen/ähnlichen Trainingsaufbau zu arbeiten: Ein paar Markierhütchen als Spielfeldbegrenzung und Markierung für wichtige Positionen und Laufwege, ein bis zwei Tore und das war’s.
Eine schöne Möglichkeit, Abwechslung in den Trainingsaufbau zu bringen, sind Minitore, die es in verschiedenen Größen gibt. Sie eignen sich für eine Vielzahl von Einsatzzwecken innerhalb des Trainings. Hier einige Beispiele, wie Minitore eingesetzt werden können:
1. Als zusätzliche Tore in Spielformen:
In bestimmten Situationen bzw. auf Kommando des Trainers darf nicht nur auf die großen Tore abgeschlossen werden, sondern zusätzlich auf die Minitore. Man kann sie auch nutzen, um etwa Extrapunkte zu vergeben: nach jedem Tor darf der Torschütze noch aus einer bestimmten Distanz (und innerhalb von wenigen Sekunden, damit das Spiel nicht unterbrochen wird) einen Zusatzpunkt erzielen.
2. Allgemein als Ziel beim Passen und Torwarttraining:
Durch ihre Größe eignen sie sich hervorragend als herausfordernde Ziele. Zum Beispiel kann der letzte Pass einer Passstaffel ins Minitor gespielt werden (mit Punktevergabe). Auch im Torwarttraining, etwa für gezielte Abwürfe mit beiden Armen. Die Distanz kann man je nach Leistungsstärke des Torhüters variieren.
3. Torabschluss:
Auch Torabschlussübungen lassen sich mit Minitoren aufpeppen, weil das ewig gleiche Schießen auf die bekannten Tore irgendwann langweilig wird. Es könnte sein, dass eure Spieler anfangs maulen, weil sie lieber auf Tore mit Torhütern schießen. Das soll ja auch so sein. Aber um zwischendurch etwas für die Verbesserung der Präzision zu tun und einfach mal andere Ziele anzubieten kann man auch mal etwas Neues versuchen. Wenn sie nicht wollen, packt sie bei der Ehre: Sobald sie zu eurer Zufriedenheit treffen, können sie wieder auf große Tore schießen. – Aber werden sie das schaffen … ?
4. Für kleine Spiele:
Ein Spiel auf Minitore macht viel mehr Spaß, als zum Beispiel auf ein Hütchentor, bei dem man immer entscheiden muss, ob der Ball drin oder „drüber“ war. Sie sehen eben nach richtigen Fußballtoren aus. In Spielformen 1:1 bis 6:6 kann man so auch erreichen, dass nicht einer die ganze Zeit wie festgekettet hinten in seinem Tor steht und nicht mitspielt. So hilft man den Torhütern, die natürlich mitspielen, ihre fußballerischen Fähigkeiten zu verbessern. Die (im jungen Alter ohnehin nicht sinnvolle) Unterscheidung zwischen Feldspielern und Torhütern fällt weg.
Zusammenfassend sind Minitore ein besonders variables Element der Trainingsausrüstung, weswegen ich Ihnen immer den Vorzug vor Medizinbällen, Koordinationsleitern oder sonstiger Leichtathletikausrüstung geben würde. Dagegen spricht allerdings der meist hohe Preis. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick lassen sich solche Tore aber auch aus Holz oder Metall selbst bauen. Eure Spieler werden es euch danken!
Zum Schluss interessiert mich natürlich, was eure Erfahrungen und Ideen sind: Wie setzt Ihr Minitore bei euch im Training ein? Habt ihr sie immer dabei, oder lasst ihr sie meistens in der „Garage“? Oder habt ihr keine, weil der Verein sein Geld lieber in die Prämien der ersten Mannschaft steckt? ;-)
Hallo! Ich denke Minitore sind eine gute Übung Schusspräzision zu üben und es ist auch ’ne gelungene Abwechselung mit viel Effekt. Torwände finde ich auch klasse zum Üben. Ansonsten eventuell noch eine Art „Hürdenlauf“. Auch nie schlecht. Beste Grüße
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