Nachdem bei der Umfrage nun über 280 Antworten eingegangen sind, ist das Ergebnis der Umfrage zum Thema „Aufwärmprogramm im Fußball“ auch relativ deutlich.
An der Spitze stehen mit 60 % (169 Stimmen) Dehnübungen.
Ich persönlich lasse meine Spieler überhaupt nicht mehr dehnen im Aufwärmprogramm. Es gab wohl auch mehrere Untersuchungen, die den angeblichen positiven Einfluss von Dehnübungen im Bezug auf die Verletzungsanfälligkeit widerlegt haben (siehe auch hier und hier). Auch der DFB lehrt, soweit ich mich erinnern kann, dass ausgiebige Dehnübungen (Stretching) vor dem Training eher nicht gemacht werden sollten. Wenn aber Dehnen, dann sollte das eher dynamisch (wippend) und nur kurz gemacht. Teilweise lassen sich Dehnübungen sehr gut in Stabilisierungsübungen einbauen.
An zweiter Stelle finden sich Passübungen (51%, 147 Stimmen). Ich denke, dass Passübungen als Vorbereitung auf folgende Spielformen absolut wichtig sind. je mehr Ballkontakte ein Spieler vor der ersten Spielform hat, desto sicherer wird er sich fühlen und desto geringer wird (tendenziell) seine Fehlerquote sein. Das heißt, dass direkt eine höhere Qualität der Spielform gewährleistet ist, da die Ballgewöhnungsphase wegfällt.
An dritter Stelle (49%, 140 Stimmen) findet sich das Lauf-ABC. Ich vermute mal, die meisten werden an das klassische Einlaufen in einer Linie oder um den Platz denken. Ganz persönlich halte ich das für weniger hilfreich, wenn das Einlaufen nicht mit koordinativen Aufgaben angereichert ist. Besser finde ich es, das lockere Einlaufen mit Ball zu machen (Parcours oder Technikübungen im Raum). Das gilt insbesondere im Juniorenbereich, wo man keine Sekunde für Training ohne Ball verschwenden sollte. Bundesligateams, die 6-8 Mal pro Woche trainieren, sind hier nicht gemeint.
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Ich freue mich über Kommentare.
Die Umfrage und alle weiteren Ergebnisse findet ihr hier.