Das richtige Freilaufen sollte gerade in der E- und D-Jugend geschult und dann später immer weiter verfeinert werden. Dazu ist es wichtig, zunächst die Orientierung und Laufwege zu trainieren und mit seinen Spielerinnen und Spielern dann nach und nach das Timing zu erarbeiten und Anschlussaktionen zu üben. Es dauert, bis man vom einfachen Entgegenkommen über das geschickte Lösen von Gegenspielern bis zum gruppentaktisch eingebetteten Freilaufverhalten im richtigen Raum kommt.
Diese Übung zum Freilaufen hilft, einige Aspekte des Freilaufens zu schulen. Zudem ist sie hoch intensiv, kann also auch zum Kraftausdauertraining eingesetzt werden (bei älteren Spielern). Sie kann auf jeden Fall ab dem zweiten E-Jugend-Jahr eingesetzt werden, ggf. muss bei den Anspielern ein Co-Trainer mit ran, um die Qualität der Rückpässe zu sichern.
Individualtaktische Elemente des Freilaufens und Passens in der Übung:
- offene Spielstellung / spieloffene Stellung
- Schulterblick
- explosives Freilaufen
- Passqualität
- 1 gegen 1 auf Ballhalten (ballhaltendes Dribbling)
Organisation und Ablauf
Gespielt wird auf einem Feld von etwa 20×12 Quadratmetern, die Anspieler postieren sich an den schmaleren Kopfseiten. Die Feldgröße kann je nach Spielniveau und Altersklasse auch noch etwas erhöht werden.
Die Spielzeit sollte etwa 2-3 Minuten betragen. Im Zweifel sollte man eher weniger spielen aber auf eine gute Präzision und hohe Intensität achten. Bei ausreichend Pausen (realistisch sind 45-90 Sekunden zwischen den Sequenzen) kann man 4-6 Sequenzen spielen lassen, so dass man auf 8-18 Minuten hohe Belastung kommt.
Für jeden Pass, der von Anspieler zu Anspieler gespielt wird, erhält die jeweilige Mannschaft einen Punkt, wenn alle Spieler der Mannschaft am Ball waren.
Coachingpunkte rund um das Freilaufen und Kombinationsspiel
- Gegner im Blick haben (aus dem Augenwinkel, Schulterblick)
- nicht zu weit entgegenkommen, es muss nur der Passweg offen sein; so hat man die Chance, den Gegner ggf. mit einer guten Ballmitnahme zu überspielen.
- offen anbieten, wenn der Raum dazu da ist.
- Anspiel auf den vorderen Fuß (bei offener Stellung): Passschärfe und Präzision
- Gegenbewegungen wie „gehen – kommen“ einbauen
- gruppentaktisch: einer kommt, einer geht (Pendelbewegung und Raum schaffen)
Varianten: Passspiel im Fokus, mehr Anspieler, Kontertore
- Spielen im 3 gegen 3 mit 2 Anspielern
- Spielen im 2 gegen 2 mit festen Anspielern (jeweils 90° versetzt) für jedes Team. Das ist eine gute Möglichkeit, 2 Viererteams bzw. 4 Zweiterteams zu beschäftigen [8 Spieler]
- Zielgerichtetes Kombinationsspiel:
Abschluss auf Minitore nach einer bestimmten Anzahl von Pässen/Punkten. Die Minitore sollten 90° zu den Anspielern postiert werden - Schnelles Umschalten:
Eine Mannschaft spielt mit den Anspielern auf Ballhalten, eine Mannschaft kontert nach Ballgewinn sofort auf Minitore - Schnelles Passspiel:
Spielen mit Kontaktbegrenzung, wenn man den Fokus mehr auf das schnelle Passspiel legen möchte
Weiterführende Übungen und Spielformen
Weiterführende Übungen können dann kleine Spielformen auf Tore mit Torhüter sein, die eine ähnliche Mechanik haben. Dazu können die Torhüter die Rolle der Anspieler übernehmen (gut für die Schulung des Aufbauspiels) oder man arbeitet mit Zonen (z. B. 2:1 auf 2:2 auf 1:2).
Hier sind die Verteidiger in Überzahl und haben die Aufgabe, die Spieler in der Mittelzone anzuspielen, so dass diese in die Angriffszone weiterspielen können (per Dribbling oder Anspiel auf den Stürmer).