Als Fußballer kommt man nicht immer um den Hallenfußball herum. Insbesondere im Winter, wenn draußen Regen und Sturm wüten, hat die Halle dann doch ihre Daseins-Berechtigung. Neben der veränderten Spielfeldgröße muss man sich als Spieler dann vor allem an den veränderten Untergrund anpassen. Beim Fußballtraining unter freiem Himmel variiert die Beschaffenheit des Bodens zwischen Kunstrasen, Asche und Naturrasen. Aber alle diese Untergründe lassen sich mit Schuhen mit Multinocken bespielen. Der Hallenboden sind von Halle zu Halle höchst unterschiedlich, was Härte/Dämpfung und Griffigkeit angeht. Das stellt Bänder, Sehnen und Gelenke vor große Herausforderungen.
Stollen und Nocken sind tabu
Das geht beim Hallenboden natürlich nicht. Soccerhallen mit Kunstrasenplätzen sind hier ausgenommen, wobei auch in diesem Bereich die meisten Betreiber auf Hallenschuhe bestehen. Hallenfußballschuhe sind die einzigen Fußballschuhe, die unter der Sohle weder Stollen noch Nocken oder Noppen aufweisen, die im Allgemeinen einen ausreichenden Halt und den Schutz vor dem Wegrutschen garantieren. Wie sollte also ein Schuh für den Hallenfußball idealerweise aussehen, damit er genügend Halt bietet? Ich versuche einmal die Kriterien für euch zusammenzufassen, damit ihr wisst, worauf ihr beim Kauf achten solltet.
Wie es jedem noch aus dem Sportunterricht in der Schule bekannt sein sollte, ist eine helle Sohle auch beim Hallenfußballschuh am wichtigsten (sonst wirft einen der Hausmeister raus!). So werden beim Rutschen auf dem Boden die schwarzen Streifen vermieden, die nur mühsam zu entfernen sind. Das Profil für den Hallenschuh ist weniger ausgeprägt als für den Outdoorschuh und vor allem glatt. Die gewohnten Multinocken sucht man hier also vergebens. Das Material der Sohle muss zudem härter sein als man es gewohnt ist. Ist es zu weich, hat man nicht genug Stabilität und verliert an Energie/Dynamik beim Laufen. Das ist natürlich unvorteilhaft, denn was ist ein Fußballspiel ohne schnelle Stops, Drehungen und Sprints? Genauso problematisch ist es, wenn die Sohle zu hart ist, kann es bei einem feuchten Hallenboden leicht passieren, dass man rutscht. Das heißt im Grunde, man sollte die Hallenschuhe an die Halle anpassen, in der man am häufigsten trainiert und spielt und ggf. noch ein alternatives paar mit anderer Sohle besitzen.
Robustes Leder oder leichtes Kunstleder?
Gute Hallenfußballschuhe, wie sie in spezialisierten Onlineshops zu finden sind, haben außerdem eine bequeme und zusätzlich stabilisierende Innensohle und ein flexibles Obermaterial. Wenn der Tragekomfort stimmt, macht das für das Spiel einen großen Unterschied: man vermeidet Blasen und Druckstellen. Hier ist zu beachten, dass Hallenschuhe im Normalfall sehr eng sein sollten, damit man genügend Halt findet. Beim Kauf muss aber einkalkuliert werden, dass der Fuß bei Belastung durch die stärkere Durchblutung etwas anschwillt. Dazu kommt, dass man beim Fußball meist Stutzen trägt, die etwas dicker sind als normale Socken. Das heißt: unbedingt ein Paar Stutzen zum Testen mitnehmen. Wenn das alles eingeplant ist, schwören die meisten darauf, dass noch eine Daumenbreite Platz zwischen Zehenspitze und Schuhabschluss bleiben muss. Ich bin der Meinung, es darf auch etwas weniger sein.
Das Material sollte insgesamt robust sein und der Fersenbereich verstärkt, damit der notwendige Halt gegeben ist und der Schuh auch eine gewisse Haltbarkeit hat. Die Wahl zwischen Schuhen aus Kunststoff und Leder unterliegt wie auch sonst dem eigenen Geschmack. Kunstlederschuhe sind im Normalfall leichter und beschleunigen Schussbewegung und -geschwindigkeit. Die schwereren und robusteren Lederschuhe schützen etwas besser vor Verletzungen und können eine stärkere Schusskraft bewirken.
Da ich letztendlich kein großer Fan von Hallenfußball bin und solange es das Wetter zulässt draußen spiele, investiere ich dementsprechend eher häufiger in Schuhe für den Outdoorkick. Da es wahrscheinlich den meisten so geht, ist es umso wichtiger, sich vor der Anschaffung über vernünftige Hallenschuhe zu informieren und sie ausgiebig zu testen. Denn man hat sie ja auch eine Weile. In den meisten Sportgeschäften ist es kein Problem, Hallenschuhe wieder zurückzugeben, wenn sie nach dem Test nicht passen. Sie haben ja den Vorteil, dass Sie nicht völlig verdreckt sind.