Lange Bälle im Spielaufbau: Eine Spielweise, die mittlerweile als verpönt gilt bei der ganzen geballten Fußball-Ästhetik, die man im Moment erleben darf. Tiki-taka, One-Touch, schnelle Tempodribblings, aber doch bitte nicht lange Bälle. Aber manchmal geht’s halt nicht anders: Besonders, wenn man keinen kurzen Spielaufbau hinkriegt, muss man sich damit anfreunden, dass auch das Spiel mit langen Bällen zum Erfolg führen kann (oder in diesem Fall muss). Auch bei einem Rückstand kurz vor Schluss können lange Bälle im Spielaufbau angewendet werden.
Wichtig ist beim Spiel mit langen Bällen ist aber, dass
- man Spieler hat, die auch mal ein Kopfballduell gewinnen bzw. zumindest den Gegner zu Fehlern zwingen, also eine gezielte Abwehraktion verhindern können.
- die Mannschaft die Einstellung und taktisches Ausbildung mitbringt, entsprechend um die zweiten Bälle, d.h. die zu kurz oder unpräzise abgewehrten Bälle des Gegners zu kämpfen.
- man sich im klaren darüber ist, dass ein solches Spiel äußerst kraftraubend und mit einem hohen Laufaufwand verbunden ist, d.h. die körperliche Fitness und der entsprechende Wille muss vorhanden sein.
Bei meiner eigenen Mannschaft habe ich immer wieder bemerkt, dass es ihr schwerfällt, im Spiel den Schalter umzulegen von Kurzpassspiel auf das Spiel mit langen Bällen.
Gerade kürzlich hatten wir ein Spiel auf einem äußerst schlechten Platz, in dem wir auch noch 0:2 in Rückstand gerieten und absolut mausetot waren. Erst das Umstellen auf 3 Stürmer und das konsequente Spiel in die Spitze (egal wie!) mit hohem Risiko (kaum Absicherung) sowie das Ausnutzen der sich zwangsläufig ergebenden Standardsituationen führte noch zum 2:2-Endstand. Erlaubt ist, was funktioniert. ;-)